Sinus Iridum, John Herschel, Plato und Archimedes,
aufgenommen am 13.12.2013 mit 6" Refraktor und Baader Q-Turret Barlowlinse; Mosaik aus zwei Bildern.
Hier klicken

zum Laden eines großen Bildes.
Herr Wolfgang Paech stellte uns die nachfolgenden Testaufnahmen vom Mond mit einer Beschreibung zur Verfügung. W. Paech war im Jahr 2006/2007 einer der ersten, der verschiedene DMK Kameramodule der Firma The Imaging Source (TIS) für die Sonnen,- Mond- und Planetenfotografie eingesetzt hat.

Im Astronomie Blog der Firma TIS sind viele Beiträge von ihm zu finden. Hier zum Beispiel mit einem Test zur TIS DMK 21AU618.AS. Viele seiner Mondbilder, aufgenommen mit der DMK 31 AS, fanden Verwendung in dem Fotografischen Mondatlas erschienen im Oculum Verlag, der inzwischen bei der renommierten Cambridge Press auch in englischer Sprache erschienen ist.

Die Testbilder zum Rauschverhalten wurden mit einem 8" Refraktor (Lichtenknecker AS Objektiv) der Universität Hannover mit einer Brennweite von 3.250 mm (f/16,3) und einem Gelbfilter GG 495 am 12.12. zwischen ca. 20 und 22 Uhr MEZ aufgenommen. Die Kamerasteuerungen iCAP (SkyRis 445 M) und IcCapture (für die DMK 31) wurden im Einzelbildmodus betrieben, das heißt es wurden mit ansteigender Verstärkung (Gain) und Verkürzung der Belichtungszeiten Einzelbilder aufgenommen. Hier spielen natürlich Seeingeffekte eine starke Rolle in der Bildschärfe der Einzelbilder, die aber keinen Einfluss auf das Rauschen haben. Alle folgenden Bilder können durch Anklicken vergrößert werden. Eine ausführlichere Beschreibung zu den hier gezeigten Bildern sind in diesem pdf-file zusammen gefasst. Alle Rohavistreams wurden mit AviStack von M. Theusner zum Endsummenbild verarbeitet. Die Endverabreitung erfolgte mit Adobe Photoshop CS 2.


W. Paech schreibt uns dazu "Im Dezember konnte ich nun einige Test Avis vom Mond im Vergleich zwischen einer TIS DMK 31 und der neuen SkyRis 445 M aufnehmen und verarbeiten.
Besonderes Augenmerk lag dabei im Vergleich der Empfindlichkeit und dem Rauschverhalten beider Kameramodelle".
 

Rauschen und Empfindlichkeit DMK 31 versus SkyRis 445 M

Die folgende Bildserie zeigt eine Montage von 7 Einzelbildern, aufgenommen mit der DMK 31 AS von TIS. Da die Verstärkung nur in einheitslosen Zahlen einstellbar ist, wurden zwischen Minimum und Maximum 5 etwa gleichmäßige Werte eingestellt. Die Belichtungszeiten wurden so gewählt, dass die Einzelbilder in etwa gleiche Deckung hatten. Klicken Sie hier zum Laden des Bilder in einer 100% Ansicht.
 
Das Rauschen beginnt bei einer Gaineinstellung zwischen 450 und 600 signifikant anzusteigen. Zugehörige Belichtungszeit liegt zwischen 1/108 und 1/183 Sekunde.

Das folgende Bildserie zeigt das Rauschverhalten der SkyRis 445 M von Celestron. Die Verstärkung wird hier in dB (Dezibel) angezeigt. Es wurden ebenfalls 7 Einzelbilder zwischen Minimum (0 dB) und Maximum (30 dB) aufgenommen. Auch dieses Bild kann durch Anklicken auf 100% vergrößert werden.
 
Das Rauschen der SkyRis 445 M beginnt zwischen +15- und +20 dB an signifikant anzusteigen. Gegenüber der DMK 31 liegen die Belichtungzeiten aber zwischen 1/625 und 1/1172 Sekunde.

Die beiden untenstehenden Bildmontagen zeigen die Ergebnisse in der Zusammenfassung (jeweils links SkyRis 445 M und rechts DMK 31):
 
«« Gain in etwa identisch, an der Grenze wo das Rauschen ansteigt. Belichtungszeit der Einzelbilder SkyRis = 1/624 Sek., DMK 31 = 1/108 Sek.
« um eine ähnlich kurze Belichtungszeit wie die der SkyRis Kamera zu erreichen, muss bei der DMK 31 die Verstärkung auf + 900 hochgezogen werden. Beide Bilder durch Anklicken in 100% Darstellung sehen.


Fazit: die Celestron SkyRis 445 M ist gegenüber der DMK 31 von TIS bei vergleichbarem Rauschabstand deutlich empfindlicher und so dass die Einzelbilder des Avistreams wesentlich kürzer belichtet werden können. Das erlaubt die Bildaufnahme auch bei schlechteren Seeingbedingungen, weil durch die Verkürzung der Belichtungszeit die Einzelbilder deutlich weniger anfällig durch augenblicklichen Seeingbedingungen sind.
Die TIS Kamera 21AU618 ist ähnlich empfindlich wie die SkyRis 445 M, hat aber bei der Mondfotografie den Nachteil, dass der Chip nur 640 x 480 Pixel groß ist und speziell in der Monfotografie Mosaikaufnahmen erfordert, soll ein größeres Gebiet abgebildet werden.

Die beiden folgenden Bilder zeigen bei annähernd gleichen (eher mäßigem) Seeing die fertig bearbeiteten Summenbilder von Avistreams, aufgenommen am 12.12. mit der Celestron SkyRis 445 M und der TIS DMK 31 (FireWire Version) mit einem 8" Refraktor (3.250 mm), f/16.3. Die Rohfiles bestanden aus jeweils 1.200 Einzebildern, von denen jeweils 12% (144 frames) in AviStack aufsummiert wurden. Es folgte eine identische Bildschärfung mit Waveletfilter, die Endverarbeitung erfolgte im Adobe Photoshop. Beide Vorschaubilder lassen sich durch Anklicken vergrößern.

 
TIS DMK 31 Celestron SkyRis SkyRis 44 M: Belichtung der Einzelbilder = 1/624 Sekunde, TIS DMK 31 = 1/108 Sekunde.

Bitte klicken Sie zum Laden der jeweils großen Bilder auf das jeweilige Vorschaubild. Das fertig verarbeitete Summenbild der SkyRis ist schärfer und wirkt im Gesamtbild deutlich "glatter", als das Vergleichsbild, aufgenommen mit der DMK 31.

Folgend noch ein paar Beispielbilder, aufgenommen am 12.12. mit dem 8" Refraktor - fokal (+ Gelbfilter GG 495) - mit der Celestron SkyRis 445M. Stacking jeweils 144/1.200 frames (AviStack), Gain = 15 dB. Alle Vorschaubilder lassen sich durch Anklicken vergrößern. Die großen Bilder wurden von 1.280 Pixel auf 1.100 Pixel herunter gerechnet.
Sinus Iridum
t = 332 Sek.
 
Plato
t = 624 Sek.
Kopernikus/Erathostenes
t = 624 Sek.
      Clavius und Moretus
         t = 624 Sek.
Die beiden Bilder links wurden mit einem Astro Physics 6" Refraktor (f = 1.085 mm - f/7) am 11.12. (FirstLight, jweils ein 2er Mosaik) aufgenommen. Die Brennweite wurde auf 2.400 mm mit der Baader Q-Turret Barlowlinse verlängert (f/15.7). Ein GG 495 und ein Baader UV/IR Sperrfilter kamen zum Einsatz. Die untenstehenden Mosaike wurden in der gleichen Instrumentenkombination am 13.12. aufgenommen. Stacking alle Bilder (AviStack), jeweils 144/1.200 frames.
Sinus Iridum, 2er Mosaik
 
Kopernikus, 4er Mosaik
Kopernikus/Kepler, 2er Mosaik
Gassendi/Bullialdus, 2er Mosaik

Verstärkung, Rauschen und HotPixel der SkyRis 44M bei längeren Belichtungzeiten
NACHTRAG: Am 01.01.2014 wurden noch ein paar Testbilder zum Rauschverhalten bei längeren Belichtungszeiten aufgenommen. Aufnahmeteleskop war ein TEC APO FL 110/616mm. Die Testaufnhamen wurden im Einzelbildmodus von iCAP im 16bit Tiff-Format abgespeichert. Die Außentemperatur lag bei ca. + 5 Grad Celsius und die Durchsicht war mäßig. Aufnahmeobjekt war ein Sternfeld in der Nähe von Alcyone (M45, Plejaden). Alle folgenden Bilder werden zur besseren Darstellung im Negaziv gezeigt und lassen sich durch Anklicken vergrößern.
 
Von links nach rechts: Verstärkung + 15 dB, t = 16 Sek., + 20 dB t = 16 Sek. und + 25 dB, t = 16 Sek.
 
« Das Bild links ist eine Adition von 5 Einzelbildern bei einer Verstärkung von + 25 dB bei 16 Sekunden Belichtungszeit (Einzelbild). Die ermittelte Grenzgröße liegt irgendwo zwischen 15 und 15.5m. Das Rauschen ist bei den gemittelten 5 Einzelbildern praktisch minimiert.

Fazit: Die SkyRis ist keine Kamera für den Einsatz im DeepSky Bereich - dafür ist sie auch nicht konstruiert - aber auch hier einsetzbar. Das Rauschen ist auch bei hohen Verstärkungen erfreulich gering. Die Wärmeabfuhr der Elektronik über die Kühlrippen des Kameragehäuses scheint gut zu funktionieren. Die Anzahl der Hot Pixel hält sich in Grenzen und ist über ein Dunkelbild korrigierbar.
SkyRis und Autoguiding

Links im Bild eine 3 sekündige Belichtung (hellster Stern ist Alcyone) bei einer Verstärkung von + dB. Bei einer Teleskopöffnung von ca. 4 Zoll Öffnung, sollte ein Guiding mit Sternen der 10., 11. Größenklasse problemlos möglich sein.

Auf der deutschen Celestron Website finden Sie Hinweise zum Einsatz der SkyRis Videokameras zum Guiding.
 



Die beiden aktiven Sonnenfleckengruppen AR 1896 + AR 1899, aufgenommen am 13.11.2013 im H-alpha Licht; Mosaik aus
zwei Bildern. Hier klicken zum Laden eines großen Bildes.
 
Unser Kunde - Herr Dirk Lucius - stellte uns einiger seiner ersten Bildergebnisse von Sonnenbildern in drei Spektralbereichen, aufgenommen mit einer SkyRis 455M für unsere Website zur Verfügung. Herr Lucius ist einer der erfolgreichsten Sonnenfotografen in Deutschland und seine Bilder werden regelmäßig im Sonnenforum beim Astrotreff unter dem Namen "Astrodirk" veröffentlicht.

Herr Lucius arbeitet an dem Projekt den 24. Sonnenzyklus möglichst umfassend in drei Spektralbereichen aus Amateursicht fotografisch zu erfassen.
 Durch einen günstig gelegenen Standort konnte er in diesem Jahr 2013 bereits Sonnenaufnahmen an 224 Tagen aufnehmen (2011/197 Tage, 2012/239 Tage).

Bis zum Herbst 2013 wurden die Aufnahmen mit einer TIS DMK 31 aufgenommen, danach wurde die Celestron SkyRis 445M eingesetzt. Die hier gezeigten Bilder stammen vom 11. und 13. November 2013 und die Rohavifiles wurden vollautomatisch im Batch Modus mit AviStack zum Summenbild verarbeitet.

Die Bilder sind also die besten Standardaufnahmen dieser beiden Beobachtungstage und nicht "best of" aus mehreren Monaten. Bedenken Sie auch bei der Beurteilung der Bilder den niedrigen Sonnenstand im November.
Herr Lucius hat uns seine ersten Eindrücke zum Einsatz der SkyRis Kamera in einem kurzen Email zusammengefasst, den Sie hier als  pdf-file lesen können. In diesem Text ist auch sein Aufnahmeequipment für die drei Spektralbereiche kurz beschrieben. Alle folgenden Vorschaubilder können durch Anklicken vergrößert werden.
 
11.11.13 - AR 1890,
H-alpha
13.11.13 - AR 1890,
CAK
13.11.13 - AR 1896 + 1899,
Continuum
   13.11.13 - AR 1896 + 1899,
      H-alpha
11.11.13 - AR 1897,
Continuum
13.11.13 - AR 1897,
CAK
13.11.13 - AR AR 1897,
H-alpha
Mondkrater Clavius, 13.11.13,
6" Refraktor+ 2fach Barlow
Neue Sonnenbilder von Herrn Lucius sind hier im Astrotreff veröffentlicht. Herr Lucius schreibt in seinem Kommentar dazu
"Hallo Wintersonnenfreunde
Nach dem Wetterbericht sollte es im nordwesten schon am Vormittag sich eintrüben, aber das Wetter ließ mir bis zum Mittag zwischen Häusern und Bäumen einige Momente Zeit, um die Sonne aufzunehmen. Mit zunehmender Dauer wurde der Himmel immer trüber, was sich besonders in den zuletzt aufgenommenen Weißlichtbildern zu deutlich zeigte (kaum noch stackbare Avis - leider)
Mit den H-Alpha Bildern bin ich ganz zufrieden - der Skris445 sei Dank - auch wenn die Sonne gerade ihren Tiefststand am Himmel durchschritten hat und alle Bilder mehr oder weniger rauschen.
Viele vorweihnachtliche Grüße Dirk Lucius
P.S. Mit dem heutigen 23. Dezember habe ich mein Ziel (230 dokumentierte Sonnentage mindestens in H-Alpha und zum großen Teil auch in Cak und Weißlicht) endlich erreicht. Fast so viel wie 2012 mit 239 Sonnentagen".

 
Januar 2014 - Herr Lucius schreibt uns zu nebenstehendem Bild (zum vergrößern anklicken) ...

... Zu viele Wolken, die durch den Nordwesten zogen, mit nur wenigen leichteren Auflockerungen, die aber nur eine unscharfe Sonne erahnen ließen. In einer Lücke konnte dann wenigstens die Sonne im Coronado eingestellt werden. Plötzlich zeigte der Bildschirm ein helles Gebilde auf der Sonne, die eigentlich bei der Bewölkung nie zu sehen wäre - ein großes Flare! Dank der Skyris und ihrer recht hohen Empfindlichkeit konnten mit mittleren Gain (13-18 dB) vier kurze AVIs auf die Festplatte kommen.

Dann war der Himmel wieder vollkommen dicht. Erstaunlich positiv waren dann die Summenbilder der beiden besten AVIs, die ich hier in unterschiedlicher Bearbeitung noch zeigen möchte. Unter diesen sehr widrigen Umständen hätte ich die DMK 31 gar nicht benutzen können, da sie ein ziemlich kontrastloses Bild gezeigt hätte - nicht aber die SkyRis, die auch unter Bedingungen brauchbare liefert, unter denen man früher das Sonnenfernrohr gar nicht herausgeholt hätte.
Weitere Bilder des Flares finden Sie bei Astrotreff unter diesem Link.
 
Nachfolgend bieten wir Ihnen die deutsche Übersetzungen von Powerpoint Vorträgen zur modernen astronomischen Fotografie mit Videokameras, die auf einer Celestron Imagaging Konferenz im Sommer in den USA gehalten wurden. Sowohl Thierry Legault als auch Christopher Go gelten weltweit als anerkannte Spezialisten in der Mond- und Planetenfotografie.
 
Thierry Legault: Zur Fotografie des Mondes und der Internationalen Raumstation (ISS)

Diese Website ist die Umsetzung eines Powerpoint Vortrages, gehalten von Thierry Legault auf einem Celestron Seminar zur Zukunft der modernen astronomischen Fotografie, gehalten am 19./20. Juni 2013 in Redondo Beach in Californien
Christopher Go: Moderne Planetenfotografie


Diese Website ist die Umsetzung eines Powerpoint Vortrages, gehalten von Christopher Go auf einem Celestron Seminar zur Zukunft der modernen astronomischen Fotografie, gehalten am 19./20. Juni 2013 in Redondo Beach in Californien
Kleine SkyRis Bildergalerie, anklicken der Vorschaubilder lädt größere Versionen der Abbildungen
 

Email an die Firma Baader
Impressum | Datenschutz